Surveillance nosokomialer Infektionen

Abstract

Die Krankenhaushygiene hat im Laufe der vergangenen Jahre in Deutschland einen Wandel erfahren. Neben den traditionellen Schwerpunkten der Hygiene nimmt mittlerweile die epidemiologische Arbeit auf dem Gebiet der nosokomialen Infektionen in vielen Spitälern einen wichtigen Platz ein. Zwecks Erfassung dieser Infektionen wurde ein Surveillance-System aufgebaut, welches unter der Abkürzung KISS (Krankenhaus-Infektions-Surveillance-System) bekannt ist. Dieses System baut auf den Erfahrungen und Prinzipien des amerikanischen NNIS (National Nosocomial Infections Surveillance) auf, berücksichtigt aber die lokalen Gegebenheiten und Möglichkeiten der teilnehmenden Spitäler in Deutschland. Mittlerweile stehen sechs KISS-Module zur Auswahl, welche die folgenden Schwerpunkte zur Surveillance umfassen: Intensivstationen, neonatologische Intensivstationen, onkologische Patienten, Patienten mit Venen- oder Harnwegkathetern, sowie ambulante Patienten. Die KISS-Daten können für das Qualitätsmanagement durch die einzelnen Krankenhäuser genutzt werden und ermöglichen den Vergleich mit anderen Krankenhäusern. Der Aufwand für die Surveillance im Rahmen der Module beträgt wöchentlich zwei bis drei Stunden. Die Fachliteratur zu diesem Thema hat den Nachweis der Kosteneffizienz dieser Arbeit bereits erbracht. Auch die im Rahmen von KISS durchgeführte Surveillance dürfte bezüglich der Reduktion der Häufigkeit nosokomialer Infektionen in den teilnehmenden Spitälern eine günstige Wirkung haben.

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